Antidepressivum abgesetzt


Nach den negativen Erfahrungen mit Nebenwirkungen von Tabletten habe ich nun auch das Ixel abgesetzt bzw. über 14 Tage ausgeschlichen.
Steht doch im Beipackzettel, dass bei Harnentleerungsstöungen in der Vorgeschichte Vorsicht geboten sei. Ausserdem bin ich nicht sicher, ob die Tabletten überhaupt gewirkt haben.
Verschwunden ist nach dem Absetzen eindeutig der erhöhte Puls, der um 20 Schläge höher war als früher.

Erlösung


„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben …“
Ich sah mich schon solche Gedichte lernen, um mein Gedächtnis zu trainieren.


Anlass waren Probleme mit der Rechtschreibung. Wörter fielen mir nicht mehr ein und hatte ich sie, war ich mir nicht mehr sicher, ob sie die Richtigen waren.
Zeitweise war ich richtig verwirrt und hatte auch Schwierigkeiten mit der Bedienung meines E-Rollis.


Letztendlich stellte sich heraus, dass dies eine Nebenwirkung des Medikamentes Oxybutinin war.
Weitere Nebenwirkungen waren die zeitweise starke Mundtrockenheit, die das Einspeicheln der Nahrung verhinderte, sowie Müdigkeit und starke Scfimerzen vor dem Harnlassen, die mich nachts alle 60-90 Minuten aufwachen ließen, aber auch die Augen taten manchmal weh.


Skurril, dass das Medikament, welches mir zur Verminderung der ständig auftretenden Harnwegsinfekte verschrieben wurde, genau das Gegenteil bewirkt hatte, weil es die Restharnmenge erhöhte. Dies erfuhr ich bei den langersehnten Termin bei einem Neuro- Urologen in Innsbruck.


Am meisten profitiert habe ich jedoch von der Diagnose, dass die Nieren in Ordnung sind und auch der Blase nichts fehlt. Die begründete Angst, durch den Harnrückstau Schaden zu nehmen, war zuletzt sehr stark.


Wegen der Harnwegsinfekte suchte ich bereits im Juli einen Urologen in meiner Umgebung auf. Dieser hat einen guten Ruf, doch leider konnte er sich nicht die nötige Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch nehmen bzw war auch zu wenig spezialisiert, mich als Querschnittpatienten entsprechend zu beraten. Übrig blieb aber der Satz, dass ich mit den Infekten in der Blase leben müßte, was ich wegen der Symptome nicht akzeptieren will. Im August/September wurde mir dann das genannte Medikament verschrieben.


Zunehmend fühlte ich mich isoliert und von den behandelten Ärzten nicht mehr ernst genommen, traute mich schon gar nicht mehr, über meine Schmerzen zu klagen.


Doch suchte mein Hausarzt bei der Gebietskrankenkasse um eine Untersuchung in Murnau/Bayern an, die mich bereits sehr gut kennen. Dies wurde allerdings abgelehnt mit dem Hinweis, daß es in Österreich gute Neuro-Urologen gäbe.


Ich war schon ziemlich resigniert und meine Frau machte sich auf die Suche und wurde in Innsbruck fündig. Trotz der Schmerzen musste ich noch 4 Wochen auf einen Termin warten, deren Tage ich täglich zählte.


Rechtzeitig vor der Untersuchung nahme ich noch ein Antibiotikum, denn mit einen Infekt könnte keine urodynamische Untersuchung durchgeführt werden Nach einem sehr guten Beratungsgespräch in Innsbruck setzte ich auf der Stelle die Tabletten ab, auf dass empfohlene Ausschleichen verzichtete ich.

Die erste Nacht verbrachte ich total euphorisch, ohne ein Auge zugetan zu haben.


Bereit die zweite Nacht verbrachte ich wesentlich angenehmer und ich war selig – die Erlösung! Die unangenehmen Symptome verschwanden!