In Wagrain war es heute, am längsten Tag des Jahres, sehr heiß und im Tal konnte man Temperaturen um die 30° C ablesen. Für viele unangenehm war die hohe Luftfeuchte. Nun, für mich nicht!
Wegen der Schwüle brauche ich mich aber nicht beklagen – ich spüre sie nicht!
Normalerweise verdunstet Schweiß auf der Haut und entzieht dem Körper Wärme. Bei Schwüle ist die Luft bereits mit Feuchtigkeit gesättigt, wobei die Verdunstung des Schweißes erschwert wird. Dadurch kann es leichter zu einer Überhitzung kommen.
Nun, mein Vorteil: Ich kannn sowieso nicht schwitzen. Normalerweise sendet der Körper die Temperaturwahrnehmung an das Gehirn, genauer an das Temperaturregulationszentrum, und dieses setzt bei Hitze die Schweißdrüsen in Gang. Wenn nun die Nervenbahnen bei einer hohen Querschnittslähmung gestört sind, ist das ein Problem, und bei mir führt das zu einem fehlenden Schwitzen.
Trotz des fehlenden Schwitzens und der stark beeinträchtigten Fähigkeit, Temperaturen zu spüren, kann ich eine drohende Überhitzung zunehmend gut interpretieren. Ein gewisses Unwohlsein, das sich bis hin zu Sehstörungen äußern kann, signalisiert mir, mich in den Schatten zu rollen. In solchen Situationen ist es äußerst hilfreich, eine Pflegeperson zu haben, die mir hilft eine Kühlweste anzulegen und so meine Körpertemperatur zu senken.
Dieser kleine Vorteil macht das Leben nicht wirklich einfacher, aber ich benötige bei heißem Wetter weniger Wäsche, weil sie nicht durchschwitzt ist. Und es macht keinen Unterschied, ob ich der schwülen Hitze, wie in einem Regenwald, oder der trockenen Hitze, wie in einer Wüste, ausgesetzt bin.