AlterG-Laufband

Bei meinem Aufenthalt in Kittsee lernte ich einen Arzt der Physikalischen Medizin kennen, der mir wertvolle Tipps gab.

Zuhause machte ich mich auf die Suche nach einem solchen Spezialisten in meiner Umgebung und fand ihn in dem unkomplizierten DDr. Wicker.

Dieser schlug mir vor, doch einmal das Alter-G-Treadmill, ein Laufband mit Antigravitations-Funktion in der Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation auszuprobieren. Diese Funktion nimmt bis zu 80% meines Körpergewichts ab.

Das brauchte man mir nicht zweimal sagen.

Unter der Betreuung von zwei Sportwissenschaftlern startete ich den ersten Versuch, der jedoch glatt misslang.

Um auf das Laufband zu kommen, musste ich mit Unterstützung zwei Schritte nach vorne gehen. Beim ersten Versuch war die Spezialhose etwas zu groß und daher undicht. Der Wind pfiff aus den Ritzen. Ein zweiter Versuch wurde unterlassen, da die Gefahr zu groß war, dass meine Kraft dafür nicht mehr ausreicht.

Drei Wochen später eine neuer Versuch, der dann gelang. Ich konnte etwa 10 Minuten auf meinen eigenen Füßen stehen und etwa 20 Meter gehen.

Übrigens, Fußballer wie beispielsweise bei Bayern München haben gleich fünf solcher Geräte zur Verfügung.

Lioresal erneut reduziert

Lioresal, ein Medikament zur Spastizitätsverringerung, mit der Begleiterscheinung, dass es die Muskeln schwächt, habe ich nun von einer Tagesdosis von 40 mg auf 30 mg reduziert und bin gerade dabei, diese weiter auf 20 mg zu reduzieren.

Sorgen macht mir der folgende Auszug aus dem Beipackzettel: „Außerdem kommt es zu einer Verbesserung der Blasen- und Schließmuskelfunktion und zu einer Erleichterung der Katheterisierung, wodurch sich die Lebensqualität des Patienten verbessert.“

Vermutlich ist dies der Grund für meine Harnwegsinfekte, die durch vermehrten Restharn entstehen.

Kirschkernweitspucken


Ich bin für eine neue Paralympics-Disziplin für beatmungspflichtige Tetraplegiker: Kirschkern-Weitspucken.
Seit ich zeitweise wieder selbst atmen kann, habe ich mich jetzt in der Erntezeit, richtig gut entwickelt.

erstmals heuer mit Rolli ausser Haus

Heute stieg die Aussentemperatur über 10°C,  und dies bei strahlendem Sonnenschein.

Zudem gelang es meiner Frau, eine Fahrspur unserer Hauszufahrt mit Pickel und Schaufel vom Schnee zu befreien.

So konnte ich mit dem E-Rolli die Hausauffahrt hinunterfahren und in der Sonne hoagaschtn  (= mit den Nachbarn plaudern).

zweiter Geburtstag

zweiter Geburtstag

Letzten Mittwoch feierte ich den zweiten Geburtstag:

– den zweiten Geburtstag im zweiten Leben (Jahrestag meines Unfalls vom 7. März 2010).

 

Mein Bruder überraschte mich mit einer selbst gebackenen Torte mit zwei Kerzen die ich natürlich selbst angeschnitten habe.

>Therapieroboter Lokomat

>Gestern war es so weit – erster Versuch mit dem Gehroboter!

Zuerst genaues Abmessen meines Körpers und Anpassen des Lokomats. Dies gelang Eva, der Physiotherapeutin auf Anhieb sehr gut. Nur die Brustgurte müssen beim nächsten Mal tiefer gesetzt werden, meinte sie.
Dies nahm geraume Zeit in Anspruch und später hing ich dann im Geschirr, das einem herkömmlichen Brust- und Hüftklettergurt sehr ähnelt.

Die ersten Schritte setze ich noch in die Luft bevor mich Eva auf das Laufband hinabsenkte.

Und dann das erhabene Gefühl – endlich Gehen!


Der Roboter nahm mir von meinen geschätzten 90 Kilo Körpergewicht 70 Kilo ab.
Mit den verbliebenen 20 Kilo marschierte ich dann gut 11 Minuten locker am Laufband dahin.
Am Monitor konnte ich auch verfolgen wenn ich mich bemühte, selbst zu gehen.

Viel zu früh war die Zeit vorbei und ich wurde wieder abgegurtet. Viele der technischen Einstellungen werden in Zukunft nicht mehr nötig sein, sodass dann eine reine Gehzeit von 30 Minuten möglich sein dürfte.

Mit Evas Erlaubnis darf ich das Video doch veröffentlichen.

Produktvideo Link :
http://www.hocoma.com/produkte/lokomat/lokomatpro/videos/produkt-demo/demo/

>Erstmalig wieder gehen?

>Morgen habe ich den zweiten Geburtstag.
Den zweiten Geburtstag im zweiten Leben – Jahrestag meines Unfalls vom 7. März 2010.

Und just an diesem Datum werde ich wieder gehen, zumindest roboterunterstützt am Laufband.

Morgen habe ich den ersten Termin für den ersten Gehversuch am Lokomat in der Christian Doppler Klinik 

Mein Hausarzt, Dr. Rohrmoser und sein Team haben sich dahintergeklemmt und mir für den ersten Gehversuch den Weg geebnet.
Ich bin froh einen sehr engagierten und unkomplizierten Hausarzt zuhaben, der sofort zur Stelle ist, wenn ich ihn brauche.

>Kuchen gestibizt

>Mit meinem neuen Rolli habe ich eine niedrigere Arbeitshöhe.
Mein Bruder erhöhte mir unseren Küchentisch um zwei Zentimeter, sodass ich ihn unterfahren kann, und so normal bei Tisch sitzen kann.

Die neue Arbeitshöhe eröffnet mir aber auch neue Perspektiven.

Zum Geburtstag wünschte ich von meiner Schwiegermutter einen Gitterkuchen, der, wie nicht anders zu erwarten, sehr gut schmeckt.

Nun, heute aß ich alleine zu Mittag.
Doch der leckere Nachtisch befand sich im Backrohr in der Küche, also ausser Reichweite für mich. Oder doch nicht?
Ich rollte zum Herd, öffnete das Backrohr, und beim zweiten Versuch hievte ich das Kuchenreindl vom Backblech auf meinen Schoß. Flugs rollte ich zur Besteckschublade, kramte ein Messer hervor und schnitt mir ein kleines Stück herunter.
Zur Feier des Tages genehmigte ich mir noch ein zweites kleines Stück. Oder waren es drei?
Dann gelang es mir noch erfolgreich die Spuren zu verwischen.

Also bitte nicht verraten!

>Geburtstag und ein wenig trauig

>Dieser Tage hatte ich meinen 52igsten Geburtstag.

Ich war nicht besonders gut drauf.
Hatte ich doch insgeheim gerechnet, bis Ende Februar gehen zu können. Und ich liege oder sitze noch immer so herum.

Zufällig sahen wir uns Familienbilder an, von Ausflügen, die wir gerne und oft mit unseren Kindern unternahmen.
Unsere Kinder sind nun nicht mehr klein und gehen weitgehend ihre eigenen Wege.

Auch meine Wetterfühligkeit machte mir zu schaffen.

Besonders traurig stimmte mich, dass die Atmung, nach einer neuerliche Zwerchfellschrittmacher-Operation, einer Bekannten zur Zeit nur auf einer Seite funktioniert. Ein Nerv ist beleidigt und in einem halben Jahr erfährt sie, ob die OP erfolgreich war. Sie war die Patientin, die voriges Jahr vor mir operiert wurde.
Viel Glück Gabi!

Etwas getröstet und sehr gefreut hatte mich der viele Besuch meiner Groß-Familie, Bekannten und Freunde.