>Ziemlich beste Freunde

>Von einer frankophilen Bekannten aus Stuttgart, die ebenfalls beatmet wird und Hals abwärts gelähmt ist, habe ich gerade folgenden Filmtipp bekommen, eine
– Komödie um einem vom Hals abwärts Gelähmten und seinem Pfleger.
Über 17 Millionen Franzosen haben ihn gesehen und er ist in Frankreich bereits auf Platz 5 der Top-Hits aller Zeiten avanciert.

Seit gestern ist er auch bei uns zu sehen und zwar im
Cineplexx Salzburg Airport
Cineplexx Salzburg City

Links:
– www.zeit.de
– www.ziemlichbestefreunde.senator.de/
– www.youtube.com

>Melde mich wieder zurück

>Kurz nach Weihnachten erwischte mich ein viraler Infekt. Fieberfrei und doch sehr schlapp verbrachte ich die folgenden Tage. Zudem machte ich wieder Bekanntschaft mit dem Absauggerät, den aus eigener Kraft brachte ich den Schleim nicht mehr hoch. Dazu schluckte ich ein Medikamente zum Verflüssigen

So wurde mir bewusst, das ich schon wochenlang nicht mehr abgesaugt wurde. Positiv auch: Miriam, eine meiner Pflegerinnen, stellte fest, dass ich am ganzen Körper geschwitzt haben musste. Bisher konnte ich nur immer Hals aufwärts, auf der Stirn Schweißperlen feststellen.

Einen Schreck habe ich dann heute früh gehabt. Ich konnte meinen rechten Arm nur mehr sehr eingeschränkt bewegen. Doch im Laufe des Vormittags stellte sich die alte Beweglichkeit wieder ein.
Da ich auch andere Symptome der Wetterempfindlichkeit habe, führe ich das Ereignis auf diese Überempfindlichkeit zurück.

>Ein kleines Weihnachtswunder

>Monatelang hatte ich urgiert, denn ich hatte einen Schulterhochstand und dadurch verursacht, so vermutete ich, meine ständigen Nackenschmerzen.
Nun dieser Tage war es soweit: Meine Armlehnen des E-Rollis wurden in Salzburg tiefer gestellt und ich bekam auch einen dazupassenden Therapietisch.  Den vorherigen hatte mir mein Ergotherapeut gebastelt.

Heute wurde er mir geliefert und ich war überglücklich. Er passte auf Anhieb! Der Techniker hatte am Vortag bis spät abends daran gearbeitet. Darauf hin gab meine Frau für ihn einen von meiner Schwiegermutter geselchten Speck mit und bedankte sich später telefonisch bei ihm.

Nachtrag vom 12. Jänner:
Meine Genickverspannungen sind weitgehend verschwunden.

>Beim ORF zu Gast

>Letzten Sonntag waren wir beim ORF zu Gast.

Geplant ist die Ausstrahlung unseres Auftritts am 24. Dezember für kurz nach 17:00 im ORF 2 als ersten Beitrag im Live-Einstieg des Landesstudio Salzburg im Rahmen von „Licht ins Dunkel“. Der Salzburgteil dauert von 16:00 bis 18:00 Uhr.

Das Interview führten Romy Seidl und Martin Ferdiny und wurde gleich zweimal durchgeführt, weil sich Martin Ferdiny nicht gefiel. Der Aufwand betrug gut eine Stunde und gleich 4 Kameras waren auf uns gerichtet.

Nach uns hatte der Schlagersänger Roberto Blanco seinen Auftritt, den wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Er begrüßte uns sehr herzlich. Erstaunlich, wie er mit seinen 74 Jahren agil ist. Sein Weihnachtslied Feliz Navidad sang er gleich dreimal, bis es im Kasten war.

Sehr interessant war es für uns zu sehen, welch technischer Aufwand dahinter steckt.
Etwas enttäuscht war ich, hatte ich mich doch vorbereitet, den Zwerchfellschrittmacher und die 24-Stunden-Pflege zu propagieren. Gefragt wurden wir aber dann aber, wie wir voriges Jahr Weihnachten erlebt haben und wie heuer. Beim ersten mal hatte meine Frau das Gefühl, nur über die Fahrt nach Murnau geredet zu haben und beim zweiten mal über das Essen.

Gefragt wurde ich auch, was die Ärzte zu meinen Fortschritte sagen und ich hatte nur so dahin gestammelt.
Im Nachhinein dachte ich mir, ich hätte erwähnen sollen, dass ich nur einmal im Monat Kontakt zum praktischen Arzt habe. Und die Fortschritte in diesem Jahr dem Physiotherapeuten-Team, dem Ergotherapeuten, meinem Training und den glücklichen Umständen zu verdanken habe. Und im Übrigen man manchen Ärzten nur die Hälfte glauben sollte, denn eine negative Prognose, wie bei mir, kann viele Betroffene resignieren lassen.

Wir wurden äußerst zuvorkommend und freundlich behandelt. Doch wir mussten aber bald nach Hause, denn für den Abend hatten sich die Anglöcker angesagt.

>Kinaesthetics kennen gelernt

>Heute hat sich ein neuer Pfleger vorgestellt.
Martin absolviert gerade einen Trainerausbildung in Kinaesthetics in der Pflege.
Er hat gleich sein Können unter Beweis gestellt und mich im Bett umgelagert. Ich war beeindruckt, so sanft wurde ich noch nie umgelagert. Zugleich ist es auch rückenschonend für die Pflegeperson. Leider kann er erst im Februar seine ersten Dienste absolvieren.

Links:
– Kinaesthetics in der Pflege
– Kinaesthetics bei Wikipedia

>Du schaust aber gut aus!

>In letzter Zeit bekomme ich immer öfters Komplimente dieser Art. Sehr direkte Hinweise meiner Frau, ich hätte zugelegt, hatte ich bisher ignoriert.

Doch nun sah ich mich im Spiegel und erschrak. Bei den Mahlzeiten esse ich schon lange nur mehr Seniorenportionen. Doch es gibt so viele gute Süssigkeiten, und erst jetzt in der Kekszeit.

Ab heute nur mehr ein Mon Cheri am Tag!

Als E-Rollifahrer habe ich ja fast keine Bewegung. Und abwägen kann ich mich auch nicht, da ich nicht alleine stehen kann.

Vorbei die Zeiten, wo man mich wochenlang traktieren musste, wieder etwas zu essen, um mir die Magensonde entfernen zu können.

>Salzburger Fenster zu Gast

>Heute war ein Team der Gratiszeitung „Salzburger Fenster“, bestehend aus Wolfgang Saliger, Ombudsmann und der Fotografin Sonja Schnöll bei uns. Das Interview mit meiner Frau führte Sonja Wenger telefonisch. Sie war leider erkrankt.

Die Zeitung hatte vor einem Jahr eine großartige Spendenaktion durchgeführt, die mir all die Therapien ermöglicht.
Vielen, vielen herzlichen Dank dafür!
Und allen vielen Spendern,
und all denen, die mit den Gedanken bei mir waren,
und allen, die für mich beteten.
Das alles hat mich sehr beflügelt und hat uns Kraft gegeben.

Nachtrag vom 13. Dez. 2011:
Der Online Artikel ist unter
http://www.salzburger-fenster.at/redaktionell/4112-nach-schwerem-.html zu finden.

>… und er hat nicht gebohrt !

>Heute habe ich erstmals wieder eine Zahnarztpraxis von Innen gesehen.
Nach den starken Spastiken des letzten Jahres, wo sich die Kiefer gegenseitig stark verschoben, sodaß die Zähne richtig knirschten, rechnete ich mit mehreren Terminen. Ein abgesprungenes Eck wurde mir seinerzeit in Murnau repariert.

Angefangen hat es gleich morgens mit Schwierigkeiten, als meine Frau mit dem Auto die Auffahrt vorm Haus wegen des Neuschnees lange nicht hoch kam. Trotzdem schaften wir es noch pünktlich nach Mitterberghütten.

In der Praxis kam ich mit dem Rollstuhl sehr gut zurecht. Nach einer Zahnhygienesitzung wurde es spannend. Doch Dr. Mayr zeigte sich überaus überrascht. Keine Schäden, kein Karies. War ich froh!

Am Nachhauseweg besorgten wir uns glücklicherweise Schneeketten beim Öamtc, denn abends kamen sie schon zum Einsatz.

Beim Öamtc wurde ich auch gleich Mitglied, für Behinderte zum halben Preis.

>Geburtstagsausflug nach Plainfeld

>Meine erst Heimat ist Plainfeld (und dann kommt natürlich gleich Wagrain) und ich habe so etwas wie eine Doppelstaatsbürgerschaft.
So ist es nicht verwunderlich, dass gestern gleich 2 Geburtstagsfeiern auf dem Programms standen.

Nachmittags feierten wir meine Mutter und meine jüngste Schwester.

Gleich bei der Anfahrt durfte ich die etwas von der großen Anteilnahme der Plainfelder erfahren. Überraschenderweise wurde ich vor meinem Heimathaus von den Nachbarn, den Altbauernehepaar  Paula und Hans auf das herzlichste empfangen. Deutlich war für mich die Begeisterung über meine Genesung spürbar. Ich habe mich richtig gefreut.

Später als mich meine Mutter sah brach sie in Tränen aus. Sie hatte von meinem Kommen nichts gewusst.

Abends waren meine Frau, Sonja die Pflegerin und ich dann bei der 50er Feier von meinem Jugendfreund Willi in großer Runde eingeladen. Auch dort konnte ich wieder die Herzlichkeit und
Freude über meine Fortschritte spüren. Die Zeit Dort verflog wie im Fluge und erst um 3 Uhr nachts brachen wir auf. Nach einstündiger Heimfahrt, anschliessendem Transfer ins Bett und Abendtoilette ließ ich dann müde und zufrieden um kurz nach 5 Uhr früh das Licht abdrehen.

Ich war froh dass ich mich überwunden hatte doch ausser Haus zu „gehen“, den ich habe immer wieder Angst, dass mich frieren könnte.